In diversen Gesprächen monierten vieler meiner Design-Kolleg:innen, dass sie aufgrund der WCAG-Richtlinien beispielsweise keine Typografie mehr direkt auf Bilder oder Videos legen dürfen. Auch sei ein zunehmender Trend zu allzu konformen Lösungen erkennbar, da die restriktiven Grundsätze in Bezug auf Farbwahl und Struktur ihre kreative Freiheit spürbar einschränken.

 

Hero-Area einer Website, bestehend aus einem Video vor dem eine weisse Headline liegt.

Die Hero-Area dieser Website ist ästhetisch, keine Frage. Doch laut WCAG Richtlinien ist diese nicht barrierefrei.

 

Als Designer, der sich für eine stärkere Inklusion einsetzt, hat mich das ein wenig verlegen und nachdenklich gemacht und mich dazu veranlasst, diesen Blogbeitrag zu schreiben. Darin möchte ich darauf eingehen, ob und wie stark uns Barrierefreiheit tatsächlich einschränkt und inwieweit barrierefreie Lösungen kreativ sein können.

 

Kreativität vs. Barrierefreiheit

In Gesprächen mit Menschen mit Behinderungen wurde mir schnell klar: Das Befolgen von Accessibility-Regeln macht noch keine gute barrierefreie Website. Das Problem ist eher, dass viele Designer:innen Barrierefreiheit vor allem als «Pflichterfüllung» und weniger als «Chance» für herausragendes Design betrachten. Das Ergebnis sind häufig eintönige User Interfaces, die weder Nutzer:innen mit noch ohne Behinderung wirklich begeistern. Dabei wünschen sich auch Menschen mit Behinderungen kreative Lösungen, Interaktion und spielerische Elemente – kurz: ein Erlebnis, das Spass macht.

 

Wahrnehmungsprinzipien und ihre Grenzen

Selbstverständlich stellt die Einhaltung essenzieller Wahrnehmungsprinzipien in Typografie, Komposition und visueller Hierarchie die Grundlage eines jeden guten Interface-Designs dar – ganz unabhängig davon, ob wir eine WCAG-Konformität anstreben oder nicht. Und ja, um eine möglichst hohe Barrierefreiheit zu erreichen, müssen wir weitere Kriterien beachten. Doch eines muss klar sein: Die korrekte Anwendung aller Richtlinien erstellt nicht automatisch eine gelungene barrierefreie Website, die ihre Nutzer begeistert.

Viel wichtiger ist es zu verstehen, was es bedeutet, motorisch behindert, blind oder gehörlos zu sein, und welche Hilfestellungen wirklich sinnvoll sind und welche nicht. Um dieses empathische Verständnis zu erlangen, sind Kontakte, Gespräche mit den eigentlichen Kernzielgruppen von Barrierefreiheits-Massnahmen, unabdingbar. Nur so können die tatsächlichen Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen berücksichtigt werden. Tatsächlich werden Menschen mit Behinderungen aber kaum in Personas oder bei der Nutzerforschung berücksichtigt, wie meine Umfragen ergeben haben.

 

Ein Perspektivenwechsel ist nötig

Ich denke, um wirklich kreative und gleichzeitig barrierefreie Produkte zu konzipieren, müssen wir unsere häufig festgefahrenen Beurteilungskriterien und Denkweisen hinterfragen. Die Lösung liegt im sogenannten Reframing, einer wirkungsvollen Methode des Design Thinking. Beim «Reframing», im Deutschen “Neurahmung” oder “Umdeutung” wird ein Problem oder eine Sichtweise aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es geht darum, den Rahmen, in dem eine Situation wahrgenommen wird, zu verändern, um eine neue und häufig viel positivere Sichtweise zu erlangen.

Statt zu fragen: Was dürfen wir nicht? fragen wir uns beim Reframing: Was können wir mit Hilfe der Barrierefreiheitsrichtlinien besser gestalten?

Welche innovativen Designs ergeben sich, wenn A11Y-Standards nicht als Problem, sondern als kreatives Feature – als Chance für neuartige, starke Designlösungen begreifen?

In dieser Hinsicht sollten wir einige unserer Denkweisen hinterfragen und gegebenenfalls einen Perspektivwechsel vollziehen.

 

Im Rahmen des Reframing-Prozesses können wir uns daher folgende Fragen stellen:

  • Sehen wir Barrierefreiheit als Zusatz-Feature oder als integralen Bestandteil eines jeden Produkts an? Wie beeinflusst unsere Einstellung zu dieser Fragestellung unseren Ideenfindungs- und Kreationsprozess?
  • Nehmen wir «Accessibility Constraints» als Chance wahr? Denn Beschränkungen sind häufig ein Katalysator für wirklich neuartige, unkonventionelle Lösungen (Vgl. https://hbr.org/2019/11/why-constraints-are-good-for-innovation).
  • Verstehen wir, dass «Vereinfachung» in der Regel ein Qualitätsmerkmal und kein Verlust darstellt?
  • Ist uns bewusst, dass nicht wir selbst die Nutzer sind und nicht unsere Bedürfnisse und Wünsche zählen, sondern die der Nutzer? Verstehen wir, dass ausschliesslich Empathie und Nutzerforschung (vor allem durch Einbeziehung von Randgruppen und extremen Nutzern) nutzerzentrierte und vielseitig einsetzbare Lösungen schaffen?
  • Verstehen wir, dass Barrierefreiheit die grundsätzliche Usability eines jeden Produkts erhöht und auch Menschen ohne körperliche Behinderungen entgegenkommt, beispielsweise bei starken Umgebungsgeräuschen, Lichteinfall oder bei einer Nutzung in einem bewegten, mobilen Kontext?
  • Ziehen wir die Möglichkeit in Betracht, barrierefreies Design als Branding-Merkmal einzusetzen? So könnten ein hoher Farbkontrast und die Verwendung von leichter Sprache als Elemente der Corporate Identity oder als Herausstellungsmerkmale eingesetzt werden.
  • Möchten wir uns der Herausforderung der «Gamified Accessibility» stellen? Barrierefreiheit bedeutet nämlich nicht, Spassfreiheit oder nüchterne Sachlichkeit zu erzeugen. Menschen mit Behinderungen verstehen sehr wohl Spass, geniessen spielerische Elemente und möchten sehr gerne unterhalten werden.

 

Universal Design

Universal Design, ein Konzept, das von der North Carolina State University in den 1990er Jahren entwickelt wurde, basiert auf der Tatsache, dass Menschen sehr unterschiedlich sind und dass Design diese Heterogenität bestmöglich unterstützen sollte.

Die Universal Design Prinzipien sind weltweit anerkannt und bilden die Grundlage für viele kreative und inklusive Produkte. Hier ein kurzer Auszug aus den Prinzipien:

  • Design sollte dazu beitragen, dass Dinge unterschiedlich genutzt werden können, auch anders als vorgesehen. Dabei sollten alle Elemente an die Vorlieben und Fähigkeiten ihrer Nutzer angepasst werden können. Auf diese Weise ermöglicht es eine personalisierte Nutzungserfahrung und eine hohe Barrierefreiheit.
  • Design sollte Dinge möglichst verständlich und einfach bedienbar machen – unabhängig von der Erfahrung des Nutzers, seinem Wissen, seinen Sprach- oder seinen mentalen Fähigkeiten.

Meiner Meinung nach ist die Anwendung dieser Prinzipien viel wertvoller als die formale Befolgung der WCAG-Regeln. Letztere fokussieren sich extrem auf die Don’ts, aber weniger auf die Do’s. Aber genau die helfen uns, kreative Lösungen zu erarbeiten, die auch Aspekte wie den «Joy of Use» beinhalten.

 

Accessibility through Adaptability

Ein sehr wichtiger Aspekt, auf den die Universal-Design-Prinzipien besonders eingehen, ist die Anpassungsfähigkeit von Produkten. Anstatt eine einzige statische Lösung zu entwerfen, die auf möglichst viele unterschiedliche Bedürfnisse und Probleme eingeht und dabei in der Regel viele Kompromisse eingehen muss, wäre es meiner Meinung nach viel sinnvoller, ein flexibles Produkt zu entwickeln, das sich den individuellen Bedürfnissen und Problemen entsprechend anpassen lässt.

Im digitalen Bereich ist Adaptability sehr einfach zu realisieren, da hierfür Variablen eingesetzt werden können, die die gewählten Präferenzen persistent speichern. Leider wird diese Möglichkeit viel zu selten genutzt. Es ist sogar so, dass viele führende A11y-Mentoren ihr eher kritisch gegenüberstehen. Sie wünschen sich eine Lösung, die ohne vorherige Einstellungen auf möglichst alle Behinderungen eingeht.

Aus meiner Sicht ist das aber weder nutzerzentriert noch wird die Vielfalt möglicher Behinderungen berücksichtigt. Diese Forderung wirkt auf mich ziemlich tradiert und dogmatisch. Daher möchte ich allen, die sich noch nicht mit dem Aspekt einer adaptiven Barrierefreiheit beschäftigt haben, kurz erläutern, worum es bei dieser geht.

 

Accessibility bedeutet, dass Produkte und Dienstleistungen von möglichst allen Menschen genutzt werden können – ganz unabhängig von ihren körperlichen, sensorischen oder kognitiven Fähigkeiten.

Adaptability bedeutet, für Produkte oder Dienste Anpassungs- oder Änderungsmöglichkeiten anzubieten. Ein höhenverstellbares Lenkrad ist beispielsweise ein adaptives Element, da es sich an die individuelle Körpergrösse der Fahrer anpassen lässt. Auf diese Weise ermöglichet es eine optimale Nutzung.

Beide Begriffe hängen stark miteinander zusammen. Denn je adaptiver Produkte und Services sind, desto höher ist ihre Zugänglichkeit. Das liegt daran, dass sich durch eine hohe Anpassungsfähigkeit die mögliche Nutzbarkeit eines Produktes in Bezug auf die vielfältigen Bedürfnisse und Merkmale der Nutzer drastisch erhöht.

 

Heterogenität berücksichtigen oder «Es gibt keinen einzigen durchschnittlichen Benutzer»

Produkte die nur auf durchschnittliche oder «normale» Nutzer getrimmt sind, versagen in der Realität (Vgl. Einen durchschnittlichen Piloten gibt es nicht) und verschenken ein riesiges ökonomisches Potenzial (Vgl. Click-Away Studie, 2019)

Eine digitale Anwendung, deren Schriftgrösse oder Kontrastverhältnis sich individuell anpassen lässt, kommt nicht nur Menschen mit Sehbehinderung entgegen. Auch Menschen ohne Behinderung profitieren von adaptiver Accessibility, da sich der Nutzungskontext situativ ändern kann. Denn Geräusche, starker Lichteinfall oder Spiegelungen können uns alle bei der Nutzung digitaler Inhalte behindern.

Eine Website, bei der sich das Kontrastverhältnis oder das Sprachniveau per Knopfdruck ändern lässt, ist für viele, wenn nicht sogar für alle Menschen von Vorteil.

 

Beispiel eines Toggle Switches in der Service Navigation einer Website. Hier kann man zwischen einfacher und komplexen Sprache bzw. zwischen Standard und High Contrast umschalten.

Adaptive Accessibility durch «User Preference Toggles»

 

Nicht jeder kennt alle medizinischen Fachwörter oder versteht juristisch verklausulierte Texte. Ich denke dabei an Menschen mit geringen Lesekompetenzen, ältere Menschen sowie Kinder und Jugendliche. Durch die Anpassung des Sprachniveaus, beispielsweise auf einem Online-Ratgeber für Medizin, können die Ziel- und Nutzergruppen um ein Vielfaches erweitert werden.

Technisch ist eine solche Lösung heutzutage nicht mehr sehr anspruchsvoll. Dennoch sieht man sie nicht allzu häufig. Woran liegt das wohl? Ich denke, es liegt zum Teil an fehlender Empathie und mangelndem Bewusstsein, aber auch an falsch verstandener Kreativität.

 

Preference-based Accessibility

Mit einem «präferenzbasiertem Design» können optimale Nutzererlebnisse für Menschen mit und ohne Behinderung ermöglicht werden, ohne dass wir unsere Kreativität einschränken müssen – ganz im Gegenteil.

Anstatt in Kategorien wie «barrierefrei» oder «kreativ» zu denken, sollten Designer:innen maximal nutzerzentriert für alle Menschen gestalten. Gute Barrierefreiheit schliesst daher eine kreative und ansprechende Gestaltung nicht aus, sondern fordert dazu auf, innovative Lösungen zu finden, die wirklich alle erreichen.

Assistive Technologien wie Screenreader oder Braille-Displays sind unbestritten essenziell und lassen sich auch nicht durch «Adaptive Accessibility» oder barrierefreies Design eliminieren. Aber je anpassungsfähiger wir unsere Produkte und Services von vornherein gestalten, desto weniger sind externe Hilfen nötig (Vgl. Application of universal design principles minimizes the need for assistive technology, 2022).

Wenn Barrierefreiheit durch die Anpassungsfähigkeit der verwendeten Systeme und nicht durch externe Hilfsmittel entsteht, fühlen sich alle besser. Zudem sparen wir dabei in der Regel auch Ressourcen.

 

Mögliche Anpassungen, die über eine Preference-based Accessibility vollzogen werden können

Mit User Preference Toggles integrierst Du feingranulare Schalter in Dein Interface, die auf unterschiedliche Nutzerbedürfnisse eingehen – wie zum Beispiel:

  • Dark Mode: Spezielles Farbschema für die Nutzung in dunkler Umgebung
  • High-Contrast-Mode: Aktivierung eines kontrastreichen Farbschemas, Typografie auf Bildern und Videos wird zusätzlich mit einer kontraststeigernden Farbfläche hinterlegt.
  • Leichte Sprache: Umschaltung zu sprachlich vereinfachten Texten und Beschriftungen sowie einem einfacheren Layout und unverschnörkelten Schriften
  • Einblendung von Transkripten: Blendet erweiterte Textinformationen bei auditiven oder audiovisuellen Medieninhalten ein
  • Bilder mit geringerer Auflösung und starker Komprimierung: Davon können Nutzer mit langsamer Internetverbindung profitieren. Vor allem bei mobiler Nutzung oder bei Nutzung der Anwendung in sehr entlegenen Regionen kann dieses Feature die Nutzererfahrung deutlich steigern.

 

Was man nicht über «User Preference Toggles» steuern sollte

  • Schriftgrössen: Das war früher sehr häufig zu sehen, ist heute jedoch völlig unnötig, da alle Browser diese Funktion von sich aus unterstützen.
  • Grundsätzlicher Informationsgehalt sowie Aufbau und Reihenfolge von Elementen: Wenn man beispielsweise einen Link mit jemandem teilt, ist es wichtig, dass diese Person auch bei anderen Personalisierungseinstellungen die gleichen Inhalte wahrnimmt.
  • Screenreader-Fähigkeit: Diese sollte immer gewährleistet bleiben und nicht abschaltbar sein.

 

Was spricht für eine Preference-based oder Adaptive Accessibility?

Mit «Adaptive Accessibility» kann jede:r die angebotenen Produkte so benutzen, wie er oder sie es am besten kann, ohne dass auf kreative oder anspruchsvolle Lösungen verzichtet werden muss. Folgende Vorteile ergeben sich:

  • Feingranulare Kontrolle
    Nicht jede Person benötigt dieselben Hilfsmittel: Ein Screenreader hilft blinden Nutzern, während grosse Schrift Sehschwächen entgegenkommt. Adaptive Accessibility erlaubt, dass jede:r genau die Features aktiviert, die er oder sie wirklich braucht.
  • Optimale Unterstützung von temporären oder situativen Behinderungen
    Auch «temporäre Behinderungen» zählen: eine laute Umgebung, starker Lichteinfall oder motorische Einschränkungen durch eine verletzte Hand. Adaptive Einstellungen lassen sich einschalten, genau dann, wenn man sie benötigt, aber beeinträchtigen keine Nutzer, die sie nicht benötigen.
  • Inklusion ohne Segregation
    Wenn Nutzer:innen selbst entscheiden können, ob sie hochauflösende Bilder sehen, Texte in leichter Sprache lesen oder ein Design mit hohem Kontrast nutzen möchten, wirkt das Erlebnis persönlicher und komfortabler.
  • WCAG-Verbundenheit
    Die WCAG selbst betont in der «Understanding Success Criterion 1.3.6», dass Personalisierung und Präferenzen Benutzer:innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen helfen, sich passgenau zu orientieren und Symbole sowie Begriffe so zu laden, dass sie «vertraut» sind.

 

Was sollte man beachten, wenn man als Designer eine Adaptive oder Preference-based Accessibility anwenden möchte?

  1. Selbstbestimmung gewährleisten
    Wir sollten uns davor hüten, bestimmte Inhalte oder Funktionen aufgrund von Personaliserungs-Einstellungen auszublenden. Assistive Hilfsmittel sind äußerst vielfältig. Von Vorlesefunktionen bis hin zur KI-Unterstützung ist dieser Bereich sehr breit aufgestellt. Wir können nicht exakt vorhersehen, wie Menschen mit Beeinträchtigungen Inhalte aufnehmen oder Funktionen bedienen. Daher sollten wir uns vor eigenmächtigen Entscheidungen hüten, die wie eine Bevormundung wirken könnten. Jeder Nutzer sollte möglichst selbstbestimmt entscheiden können, wie er ein Produkt oder einen Dienst benutzt.
  2. Standards einhalten
    Assistive Technologien basieren auf Standards. Genau dafür sind die Richtlinien der WCAG da. Wenn wir diese als Rahmen für unsere Kreativität akzeptieren, gewährleisten wir, dass Screenreader und andere Tools ihre Arbeit korrekt ausführen können.
  3. Stigmatisierung vermeiden
    Ich denke, es ist nicht zu viel verlangt, wenn Nutzer einen Klick auf einen Umschalt-Button tätigen müssen, um eine Website optimal nutzen zu können. Die Bedürfnisse aller Menschen sind zu vielfältig, als dass sie ohne Personalisierung optimal aufgefangen werden könnten. Der dadurch erreichte Nutzen für alle ist so hoch, dass wir dabei nicht von einem „Umweg” oder einer „Segregation” sprechen sollten. Allerdings sollten wir darauf achten, dass wir Menschen mit Behinderungen durch eine Layered oder Preference-based Accessibility nicht stigmatisieren. Ein möglichst hohes Mass an Barrierefreiheit sollte von Anfang an als Voreinstellung vorliegen. Und anstatt „Standard vs. A11y“ solltest Du im Interface einzelne funktionale Toggles anbieten (z.B. „Hoher Kontrast“, „Leichte Sprache“ usw.). So kann jeder Nutzer genau das auswählen, was er wirklich braucht, ohne sich „anders” oder „speziell” fühlen zu müssen.

 

Wie alle ein «maximales Erlebnis» bekommen!

  • Design-Tokens für Varianten
    Definiere Farb-, Typografie- und Layout-Tokens so, dass sich mittels CSS-Variablen oder Theme-Switchern beliebige Stile (z. B. ein Dark-Mode oder ein High-Contrast-Thema) auf Knopfdruck ein- und ausschalten lassen.
  • Accessibility first
    Leichte Sprache oder vereinfachte Labels lassen sich per Schalter einschalten. Aber noch besser ist es, wenn die Website standardmäßig in Leichter Sprache vorliegt und Zielgruppen, die komplexe Fachtermini bevorzugen, diese über einen Button aktivieren können. Platziere zudem die User-Preference-Toggles prominent im Header, möglichst am Anfang, sodass Screenreader-Nutzer sie umgehend auffinden.
  • Alle Komponenten unterstützen verschiedene Nutzerrollen
    Ein komplexes Animations-Layer, das interaktive 3D-Kacheln für Maus-/Touch-User anbietet, sollte sich auch Screenreader-Nutzern erschließen lassen. Die Komponenten sollten sich automatisch über ARIA-Attribute und Nutzerpräferenzen an das Nutzungsverhalten oder die verwendeten Nutzeragenten anpassen.
  • Inklusive Nutzerforschung betreiben
    Auf keinen Fall sollte man vergessen, Screenreader-Nutzer:innen zum Usability-Test einzuladen. Überhaupt sollte man frühzeitig Nutzer mit unterschiedlichen Behinderungen in die Nutzerforschung und das Testing integrieren, denn nur so kann man die Bedürfnisse dieser Nutzergruppe bestmöglich berücksichtigen.

 

 

Quellen und weitere Informationen

Why Constraints Are Good for Innovation:
https://hbr.org/2019/11/why-constraints-are-good-for-innovation

«Reframing» as creativity method:
https://www-infoq-com.translate.goog/articles/problem-reframing-method/
https://reframingstudio.com/reframing-method

Design less, but better:
https://www.nngroup.com/articles/aesthetic-minimalist-design/

https://pascaljb.medium.com/deconstructing-dieter-rams-ten-principles-for-good-design-8a09fd205ed9

How accessibility shapes digital product design:
https://uxdesign.cc/think-inside-the-box-how-accessibility-shapes-digital-product-design-f240f1bf8b41

Universal Design Principles:
https://universaldesign.ie/about-universal-design/the-7-principles
https://dac.berkeley.edu/services/campus-building-accessibility/universal-design-principles